Welcher Lösungsansatz wird verfolgt?


Ziel des Projekts FichtePLUS ist es, die Widerstandsfähigkeit der Fichte gegenüber Trockenheit und Borkenkäferbefall durch Züchtung zu erhöhen. Wir suchen dafür sogenannte Plusfichten, das sind Bäume die inmitten von größeren Schadflächen überlebt haben und vital weiterwachsen. Die Waldgenetik sieht solche einzelne Fichten als ,,gallische Dörfer”, die in der Lage sind, in Extremperioden besser mit Wasserknappheit und hohen Temperaturen umzugehen und dadurch ihre verbliebenen Ressourcen zur Abwehr von Borkenkäfern einsetzen können. Die Gene dieser einzeln überlebenden Bäume spielen für die Anpassung der Fichtenpopulation eine wichtige Rolle, da sie bereits einen natürlichen Ausleseprozess hinsichtlich Klimaextreme durchlaufen haben.

Wir sichern diese wertvollen Gene und nutzen sie nach sorgfältiger Prüfung ihrer Eignung für Züchtungsvorhaben. Dafür werden an den Probebäumen junge Zweige aus der Lichtkrone entnommen und über Stecklinge oder durch Pfropfen auf eine Wurzelunterlage vegetativ vermehrt. Die Bäume werden dadurch in Form eines Klonarchivs dauerhaft für zukünftige Forschungs- und Züchtungsvorhaben gesichert. Zusätzlich werden von jeder gefundenen Plusfichte Zapfen mit Samen gewonnen, um Nachkommenschaftsprüfungen anzulegen. Bei der Selektion der zukünftigen Plusfichten werden forstlich wünschenswerte Eigenschaften mit in Betracht gezogen, um sicher zu stellen, dass auch die Qualität und Wuchskraft der nächsten Fichtengeneration gewährleistet bleibt.